Auf ein Kaffee mit Christian Hein von MSC Cruises.

Christian Hein, Geschäftsführer MSC Cruises Deutschland und Dario Cremona, Founder von cruiseExperience trafen sich an Bord der MSC Seaview auf ein Branchengespräch (v.l.n.r.).

Christian Hein, Geschäftsführer MSC Cruises Deutschland und Dario Cremona, Founder von cruiseExperience trafen sich an Bord der MSC Seaview auf ein Branchengespräch (v.l.n.r.).

In der neusten Ausgabe von "Auf ein Kaffee mit…" habe ich mich mit Christian Hein, Deutschland Geschäftsführer von MSC Cruises an Bord der MSC Seaview ausgetauscht. Unter anderem über die aktuelle COVID Situation, die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten für den Vertrieb in Deutschland und die Preisgestaltung für die nächsten Jahren.

Kurze Anmerkung: die Fragen und Antworten richten sich speziell und nur auf den deutschen Markt.

 

Herr Hein, nach der ganzen Corona Pause heisst es auch für Sie wieder Vollgas. Wie schaut aktuell die Nachfrage für die aufgelegten Kreuzfahrten im Sommer 2021 aus?

Wir spüren in der Branche, dass die Menschen wieder raus wollen und viele sich nach Urlaub im Ausland sehnen. Dementsprechend sehen wir für die aktuelle Sommersaison steigende Buchungszahlen, von Woche zu Woche kommt mehr dazu. Auch im Norden sind wir bei der MSC Seaview mit einer soliden Auslastung gestartet und verzeichnen kontinuierlich steigende Buchungen.

Sehr gut nachgefragt ist auch das Mittelmeer, vor allem bei Familien. Auch für die Wintersaison 2021/22 gibt es bereits positive Trends. Auch wenn wir insgesamt in 2021 wahrscheinlich nicht auf das Vorkrisenniveau von 2019 kommen werden, so gehen wir davon aus, spätestens für 2022 wieder auf dem alten Niveau zu sein.

 

Wo merken Sie persönlich, gibt es noch Nachholbedarf oder Erklärungsbedarf bezüglich der ganzen Thematik Rund um COVID-19 und dem Hygiene- und Schutzkonzept? Viele Kunden fragen ja an, sehen aber dann von einer Kreuzfahrt ab, da irgendein Kompetent nicht passt.

Unser Hygienekonzept ist allumfassend, war Vorreiter in der Branche und zählt zu den sichersten in der gesamten Touristik. Seit seiner Einführung im August 2020 auf der MSC Grandiosa hat es sich bewährt und wir haben schon wieder zehntausende Gäste sicher befödert. Das Gesundheitsscreening für Gäste und Crew umfasst neben Temperaturkontrollen, Abstands- und Hygieneregeln auch Coronatests vor der Abfahrt und während der Kreuzfahrt. So bewegt man sich an Bord – und auch auf den Landausflügen – stets in einer «Safe Bubble». Dieses Konzept stösst bei unseren Gästen auf ein sehr positives Echo und die meisten haben grosses Verständnis für diese Regeln. Die zusätzliche Covid-19-versicherung gibt den Gästen zusätzliche Sicherheit.


Was bieten Sie dem Vertrieb in Deutschland an? Gibt es Workshops, Verkaufsunterstützungen, Webinare oder gar Studienreisen, um die «neue Art von Kreuzfahrten» näher zu bringen?

Der stationäre Vertrieb ist nach wie vor eine sehr wichtige Säule in unserer Vertriebslandschaft. Wir haben unser Angebot an Webinaren deutlich erhöht und sind entsprechend ausgebucht. Unsere Sales Manager in Deutschland sind wieder aktiv und dienen als Ansprechpartner für alle Reisebüros und Agenten. Eine Präsenz im Markt ist unabdingbar und wir haben keinerlei Pläne diese zu reduzieren. Zusätzliche digitale Ideen wie eine B2B Facebook-Gruppe oder ein eigener Podcast runden unser Angebot ab.

 

Was bieten Sie den Gästen, um sich genauer über die aktuellen Kreuzfahrten zu informieren (Kundenevents etc.)?

Kundenevents finden derzeit noch nicht statt. Wir laden aber unter anderem Reisebüro-Counterpersonal zu Famtrips auf die MSC Seaview ein und freuen uns auf eine baldige Aufnehme von Events und Messeaktivitäten, um unsere Partner wieder vor Ort zu treffen.

 

Welche Vorurteile hören Sie aktuell in Bezug auf die neue Art des Reisens und wie gehen Sie damit um?

Wir hören vor allem, dass unsere Gäste froh sind, wieder in See stechen zu können. Viele wollen einfach wieder aufs Schiff. Unsere Landausflüge finden in der sogenannten „Safe Bubble“ statt und erfreuen sich eines starken Zulaufs. Wir haben durch unser umfassendes Hygienekonzept bewiesen, dass Kreuzfahrten sicher sind. Die Branche hat viel investiert und zeigt, wie sicher eine gut organisierte Kreuzfahrt letztlich ist.

Zu Beginn der Pandemie war es weniger das Virus vor dem sich unsere Gäste gefürchtet haben, als langandauernde Quarantänemaßnahmen ohne schnellen Landzugang. 

Mit unserem umfassenden Protokoll sorgen wir dafür, dass die Chance, das Virus an Bord zu holen, komplett minimiert wird. Sollte ein potenzieller Fall auftreten, haben wir vorgesorgt und garantieren infizierten Gästen eine schnelle Isolation an Bord, die Rückverfolgung von Kontakten und einen umgehenden Transport in medizinische Einrichtungen an Land bzw. eine reibungslose Heimreise.

 

Aktuell bietet MSC Cruises auf vielen Abfahrten relativ tiefe jedoch sensationelle Preise an. Wird das in Zukunft bleiben oder wie sieht die Tendenz aus?

Die aktuelle Preisgestaltung wird dem derzeitigen Kurzfristtrend gerecht. Man muss bedenken, dass wir die jährliche Buchungswelle von Dezember bis März dieses Jahr nicht gehabt haben. Langsam fahren wir das Kreuzfahrtprogramm wieder hoch. Derzeit sind 8 MSC Schiffe von 18 unterwegs. Die Chance, eine preiswerte Reise auf einem nicht ausgebuchten Schiff zu bekommen ist, wenn auch pandemiebedingt, sehr hoch im Moment. Langfristig wird sich das Preisniveau wieder normalisieren.

 

Wie sieht der weitere Fahrplan der Wiederaufnahme des Kreuzfahrtbetriebs aus? Können Sie hierzu bereits Details nennen?

Unsere Schwerpunkte liegen in diesem Jahr klar im Mittelmeer. Wir freuen uns aber sehr, auch wieder im Norden ab Kiel abzufahren. Im Spätsommer sind auch wieder die USA und die Karibik geplant, kommenden Winter sind wir zusätzlich in den Emiraten und im Roten Meer aktiv – eine Route die es so noch nicht gegeben hat: Auf einer brandneuen 7-Nächte-Route mit Zielen in Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten haben Gäste der MSC Magnifica die Möglichkeit, drei antike Zivilisationen und drei UNESCO-Welterbestätten zu erkunden.Von ihrem Heimathafen in Dschidda in Saudi-Arabien aus wird das Schiff vom 13. November 2021 bis Ende März 2022 Akaba in Jordanien anlaufen, dem Ausgangspunkt für einen Besuch in der historischen Felsenstadt Petra. Der nächste Stopp auf der Route ist das ägyptische Safaga für einen Besuch in Luxor, wo das Tal der Könige und der Karnak- und Luxor-Tempel auf die Gäste warten. Anschließend geht es über die saudischen Häfen Al-Wadschh und Yanbu zurück nach Dschidda. 

 

Ab welchem Zeitpunkt, werden die Schiffe von MSC Cruises wieder zu 100% ausgelastet sein?

Das ist schwer vorher zu sagen und abhängig vom Pandemieverlauf. Wir rechnen mit einem normalen Schiffsbetrieb ab der kommenden Sommersaison, wenn der Impf-Fortschritt es erlaubt.

 

Kann sich MSC Cruises vorstellen, Kreuzfahrtschiffe nur für Geimpfte fahren zu lassen, dafür Lockerungen in Bezug auf geführte Landausflüge, dem Testen oder der Maskenpflicht zu zulassen?

Kreuzfahrten nur für geimpfte Gäste sind derzeit nicht vorgesehen. Es sei denn, Länder wie beispielsweise die USA würden uns das vorschreiben. Unser Hygienekonzept lässt auch ungeimpfte Gäste zu. Wir hoffen möglichst zeitnah Landausflüge auf individueller Basis zuzulassen, das hängt aber maßgeblich von der Pandemiesituation in den Ländern ab, die wir anlaufen. An Bord wird es weiterhin bei Maskenpficht und Mindestabständen sowie weiteren Hygieneregeln bleiben, was bei einer maximalen Belegung von bis zu 70% kein Problem darstellt. 


Vielen herzlichen Dank Herr Hein und auf ein baldiges Wiedersehen an Bord der Schiffe von MSC Cruises.

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