Es war eine lange Sommerpause für die Kreuzfahrtbranche, doch seit nun mehreren Wochen tut sich im Mittelmeer, oder zumindest rund um Italien, so einiges in Sachen Kreuzfahrten. Nach der langen Betriebspause seit Mitte März, ist ab dem 27. September 2020 die Costa Deliziosa von Costa Kreuzfahrten für Schweizer, Deutsche und Österreicher und weitere europäische Gäste auf wöchentlichen Kreuzfahrten ab/bis Triest wieder unterwegs. Mit dabei war auch cruiseExperience und feierte gemeinsam mit Costa den gelungenen Neustart.

Langsam geht die Morgensonne auf, in den Strassen von Triest öffnen verschiedenste Geschäfte und auf der Piazza Unità d’Italia versammeln sich Menschen zum morgendlichen Kaffee – ein gewöhnlicher herbstlicher Morgen im September. Doch hinter den etlichen Gebäuden steht was Imposantes: die Costa Deliziosa. Ein wahnsinniger Anblick, als ich vor dem Schiff stehe und auch einer, welchen ich seit Wochen und Monaten vermisst habe. Es wirkt schon fast surreal, wieder auf eine Kreuzfahrt zu gehen und vor allem mit gängigen Gedanken: «was kommt während dieser Reise auf mich zu?» oder «inwiefern hat sich das Leben an Bord verändert?». 

Neuer Check-In Prozess mit Corona Schnelltest

Pünktlich um 13.00 Uhr habe ich mich dann im Terminal eingefunden und konnte das Gepäck aufgeben. Zeitgleich wurden mein Pass und mein negatives RT-PCR-Ergebnis kontrolliert. Den COVID-19 Test musste ich in der Schweiz machen, welcher nicht älter als 72 Stunden vor effektiver Einschiffungszeit (Check-In Slot) sein darf. Dies aus dem Grund, da die Schweiz derzeit beim ECDC auf der Risikoliste steht. Danach ging es zur Temperatur Kontrolle und anschliessend in einen separaten Bereich, in dem uns der Bordarzt empfing und zur Sicherheit nochmals unseren negativen Corona Test kontrollierte. «Good to go» hiess es dann und wir konnten auf direktem Wege zum Corona Schnelltest. Der Abstrich wurde via die Nasenhöhlen gemacht und dauerte nicht einmal 2 Minuten.

Personal Opinion: in den Sozialen Medien wurde ich immer wieder gefragt, ob dieser Schnelltest im Terminal weh tat und wie lange er dauerte. Ich habe mich vor Abreise auch eher verhalten zu diesem Thema geäussert und wusste nicht was auf mich zukommen würde. Doch ich kann euch sagen, dass der Schnelltest sehr harmlos abläuft und überhaupt nicht weh tut. Meine Devise: der Schnelltest ist eine kurze Angelegenheit, dafür kann man danach eine ganze Woche entspannen und geniessen.

Zu guter Letzt mussten wir dann in einer Waiting Area eine Stunde lang auf unser Ergebnis warten. Wir wurden in Gruppen eingeteilt, so dass die Abstände eingehalten und dann auch gestaffelt eingeschifft werden konnte. Nach der Bekanntgabe des negativen Testresultates ging es zu einem weiteren Schalter, an dem das Foto für die Cruise Card gemacht wurde.

Nach rund zwei Stunden hiess es dann: «Mr Cremona, Welcome aboard Costa Deliziosa». Mensch, war das ein geniales Gefühl, wieder an Bord eines Costa Schiffes zu kommen. 

Jede Menge Platz an Bord und hervorragendes Essen

Nach dem obligatorischen Aperol Spritz beim Lido Acqua Regina ganz am Heck des Schiffes, schlendere ich ein wenig über das Schiff. Etwas das mir sofort auffällt: es hat deutlich weniger Passagiere an Bord als sonst. Aber das kommt nicht von ungefähr, denn Costa Kreuzfahrten verfolgt mit dem neuen Sicherheits- und Gesundheitsprotokoll eine reduzierte Auslastung ihrer Schiffe, um die Abstandsregeln auch umsetzen zu können. In andern Worten: an Bord befanden sich knapp 700 Passagiere anstelle von 2.826 Gästen.

Für mich natürlich ein wunderbares Erlebnis und unterstreicht auch Italy’s Finest an Bord der Costa Deliziosa. Denn auch in Puncto Essen scheut sich Costa vor keiner Mühe. Im Gegenteil sogar. An unserem ersten Abend nach dem Auslaufen aus Triest wurden wir mit einem leckeren und kulinarisch hochwertigen 4-Gänge-Menu verwöhnt. Selbstverständlich gab es Speisen aus der Region, wie Orecchiette, welche typisch für die Region Apulien sind. 

Schliesslich ging es dann für einen Abstecher noch ins Theater. Ich war gespannt, wie Costa auch hier das neue Schutzkonzept umgesetzt hat. Beim Betreten mussten wir die Costa Card zeigen und scannen. Dies aus dem Grund, da Costa Kreuzfahrten ein striktes Contact Tracing an Bord verfolgt. Heisst, wenn man sich auf dem Schiff bewegt und mittels Costa Card konsumiert, kann, sollte es zu einem Zwischenfall kommen, Costa Kreuzfahrten die betroffenen Gäste auf schnellstem Weg kontaktieren und entsprechend isolieren. Es empfiehlt sich zusätzlich, die Costa App herunterzuladen, denn auch die das Contact Tracing unterstützt. Zurück ins Theater: ich bezog also meinen zugewiesenen Platz in der viert vordersten Reihe und stelle fest, dass jeder zweite Platz frei bleibt. Konkret bedeutet das, dass jeweils nur 300 Gäste pro Vorstellung im Theater eingelassen werden dürfen (vorher max. 800 Passagiere).

Nach einem abschliessenden Gin Tonic in der Grand Bar ging ich auf meine Balkonkabine auf Deck 4. Auf dieser Kreuzfahrt hatte ich die 4366 im Heck des Schiffes. Die Kabine hat eine angenehme Grösse und einen überdurchschnittlich grossen Balkon. Auch das Badezimmer wirkt sehr frisch und sauber. Ich lasse mich vom Meeresrauschen in den Schlaf wiegen und lasse den Tag nochmals Revue passieren.

Ein komplexes aber bis ins Detail durchdachtes Gesundheitsprotokoll à la Costa Kreuzfahrten

Es war 7 Uhr morgens als mein Wecker ertönte und wir langsam in Richtung Bari unterwegs waren. Der Vormittag Stand ganz im Zeichen der neuen Hygienemassnahmen an Bord und wir hatten die exklusive Möglichkeit, uns mit dem Hoteldirektor Eduard Puckl zum Thema auszutauschen. Herr Puckel ist gebürtiger Österreicher aus der Steiermark und kennt Costa Kreuzfahrten wie seine eigene Hosentasche, denn er ist seit über 20 Jahren mit an Bord. «Wenn wir zum Beispiel Gästewechsel haben, werden alle Kabinen nicht nur tief gereinigt mit spezifischen Desinfektionsmitteln, sondern auch mit «Nebulizern», sogenannten Nebelmaschinen, mit einem hochwirksamen Viren-Abtötungs-Effekt.», kommentiert Puckl auf unsere Fragen zum Thema Reinigung auf den Kabinen. Und tatsächlich riecht man das, wenn man die Kabine das erste Mal betritt. «Jede Kabine kriegt danach einen grünen Punkt auf die Kabinentür, so dass die Crew weiss, dass diese komplett tiefengereinigt ist.», so Puckl dann weiter. Auch werden nach jeder Woche die von Gästen besetzten Kabinen komplett gereinigt und dann auch für die darauffolgende Woche nicht mehr zum Verkauf angeboten. So kann Costa Kreuzfahrten das neue Schutz- und Gesundheitsprotokoll bestens verfolgen. 

«In allen Restaurants, Bars und Lounges dürfen eine begrenzte Anzahl Gäste gleichzeitig reingelassen werden. So kann der Mindestabstand gewährt sein. Zudem gibt es keine grossen Tische mehr, an denen Gäste aus unterschiedlichen Buchungen zusammengetan werden.», fügt Eduard Puckel ein und ergänzt: «Es ist unsere oberste Priorität, dass wir das Wohl und die Gesundheit der Gäste stets in den Vordergrund stellen». Grundsätzlich ist auch die Begrenzung pro Raum für Mitreisende aktuell gar kein Problem, denn die Auslastung des Schiffes liegt bei gut 25%. «Auch das Theater kann aktuell maximal 300 Personen aufnehmen, vorher 800 Gäste», bestätigt Puckl anschliessend.

Zu den weiteren Schutzmassnahmen gehört auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in allen Innenbereichen des Schiffes. Hält man sich sitzend in einer Lounge oder im Restaurant auf, darf dieser selbstverständlich abgezogen werden. In den Aussenbereichen gibt es keine Maskenpflicht. Weiter verfügt Costa Kreuzfahrten über zahlreiche Desinfektionsspender vor allen Eingängen zu öffentlichen Bereichen oder bei allen Treppenhäusern, an denen sich die Gäste regelmässig die Hände desinfizieren können.

«Mittels der Costa App (verfügbar auf Google Play Store oder Apple Store, funktioniert via das Bord WiFi) oder den zahlreichen Totem-Stationen kann man dann das tägliche Bordprogramm anschauen und die nächsten Aktivitäten planen.», erklärt Puckl abschliessend zum Interview. Zu diesen gehören beispielsweise, Fitness-Aktivitäten, Shows, Live Bands oder Events im Casino. Auch für Kinder ist der Squok Club geöffnet, darf aber nur nach telefonischer Anmeldung via den Concierge Service betreten werden.

Und was, wenn jemand am Corona Virus erkrankt? Auch Costa Kreuzfahrten kann keine hundertprozentige Garantie geben, dass niemand am Virus erkrankt. Deshalb hat die italienische Reederei mit Sitz in Genua auf der Costa Deliziosa 149 Balkonkabinen als Quarantäne- und Isolierstation innerhalb des medizinischen Zentrums des Schiffsvorgesehen, die von den anderen Bereichen des Schiffs getrennt sind. Zudem verfügt das Schiff über speziell ausgebildete Ärzte, ein eigens Labor und sogar Beatmungsgeräte im Fall der Fälle. Sollte nun tatsächlich ein Gast COVID-19-Symptome zeigen, wird dieser zuerst einmal isoliert und auf das Virus getestet. Fällt das Testresultat positiv aus, wird er im nächsten Hafen innert 24 Stunden in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden an Land von Bord gebracht, um eine schnellstmögliche und sichere Rückkehr nach Hause zu ermöglichen. Eine Quarantäne kann dann zu Hause an Land oder einer medizinischen Einrichtung durchgeführt werden.

Schliesslich ging es dann nach einem spannenden Morgen mit dem Hoteldirektor in Buffetrestaurant zum Mittagessen. Auch hier war ganz spannend zu sehen, wie dies neu aufgestellt wurde. Neu gibt es keinen self-service mehr und die Gäste können nur via Menu Karte, welche via QR Code aufrufbar ist, die Speisen bestellen. Diese werden dann an den Tisch serviert und man kann ganz bequem und ungezwungen das Morgen-, Mittag- oder Abendessen geniessen. 

Geführter Landausflug nach Alberobello mit Costa Kreuzfahrten

Am Nachmittag stand dann ein dichtes Programm an: geführter Ausflug nach Alberobello. Und ja, ihr habt richtig gelesen. Costa Kreuzfahrten bietet nämlich seit dem Neustart der Costa Deliziosa auch Landgänge an. Die sogenannten My Tours müssen aber durch Costa Kreuzfahrten gebucht werden zum Schutz eurer Gesundheit sowie derjenige der Besatzungsmitglieder. 

Kleiner Tipp: bucht doch die Ausflüge direkt online von zu Hause aus. Und wer jetzt schon weiss, dass er in jedem Hafen von Bord gehen will, kann eine Ausflugspaket mit fünf Landausflügen zum Preis von 99,- € buchen.

Gut, zurück zum Ausflug, welcher in unserem Fall in der Grand Bar losging. Es wurde je nach Sprache aufgeteilt und wir erhielten gleichzeitig einen Kleber mit unserer Gruppennummer drauf. Anschliessend ging es zum Ausgang auf Deck A, auf dem wir mittels Wärmebildkamera unsere Körpertemperatur messen konnten. 

Danach ging es zum zugeteilten Bus und erhielten unsere Einweg Kopfhörer und durften uns die Hände desinfizieren. Und immer mit dabei: der Mund-Nasen-Schutz, denn dieser ist auf dem ganzen Ausflug Pflicht. Auch wurde bei unseren Reiseleiterinnen und unserm Chauffeur vor dem Ausflug einen Corona Test durchgeführt, welcher logischerweise negativ ausfiel. Dies gehört zum ganzen Gesundheitsprotokoll ebenfalls dazu und ist fester Bestandteil davon. 

Danach ging es los in Richtung Alberobello und wir konnten einen gemütlichen Nachmittag im Dorf der Trullis geniessen. Unsere Ausflugsgruppe war ca. 20 Personen gross, so dass wir die Abstandsregeln immer einhalten konnten. Auch galt: wer einmal die Gruppe verlassen hat, wird nicht mehr an Bord gelassen. Aber zum guten Glücke hat sich jeder unserer Gruppe an die Regeln gehalten, so dass wir wieder pünktlich gegen 20 Uhr auf dem Schiff waren.  

Einmal abkühlen, bitte!

An unserem letzten Morgen in Brindisi konnten wir noch einmal so richtig die warme, italienische Sonne geniessen. Bei gut 25 Grad Aussentemperatur haben wir es uns am Pooldeck gemütlich gemacht und einen leckeren Cappuccino getrunken. Was mir direkt auffällt: es sind zahlreiche Liegestühle frei geblieben. Auch an sonnigen Hafen- oder Seetagen spürt man die niedrige Auslastung des Schiffes und man kommt in den Genuss von viel Platz. Jeder Liegestuhl hält einen Abstand von 1,5 Meter zum anderen ein, so dass auch hier der Abstand zum Nachbarn gewährt wird. Whirlpools und Pools sind geöffnet, können jedoch nur begrenzt betreten werden. Konkret heisst das, dass sich im Pool 13 Personen gleichzeitig aufhalten können und im Whirlpool lediglich eine Person, es sei denn, man reist in der gleichen Kabine oder gehört zur Familie. Dann sind fünf Personen gleichzeitig erlaubt.

Übrigens hat der Wellnessbereich geöffnet, jedoch der Spa Bereich und die Erholungslandschaften nicht. Dennoch können kostenpflichtige Massagen, Pediküren oder Maniküren via den Concierge oder die Costa App gebucht werden. 

Wie erlebte ich eine Kreuzfahrt unter Corona-Bedingungen?

Eine ganz gute Frage, denn als angefressener Kreuzfahrer war es nun wirklich an der Zeit wieder auf Kreuzfahrt zu gehen und sich einfach wieder einmal was Gutes zu tun. Trotz dem neuen Sicherheit- und Gesundheitsprotokoll von Costa Kreuzfahrten fühlte ich mich während der ganzen Kurzreise wohl und gut aufgehoben. Die Crew an Bord gibt ihr Bestes, um den Gästen an Bord das beste Reiseerlebnis zu bieten unter Berücksichtigung des notwendigen Schutzkonzeptes. Und auch wenn zum Beispiel der Check-In-Prozess nun länger dauert als vor Corona, finde ich persönlich, dass das auch gut so ist. Schliesslich geht die Gesundheit von den Gästen und der Crew vor und da ist Costa Kreuzfahrten ein Vorbild in jeder Hinsicht. Abschliessend kann ich eine Kreuzfahrt während Corona nur empfehlen: leckeres Essen, viel Platz, tolle Shows, vielfältiges Entertainment und hoch motivierte Crew. Und die 10 Sekunden für einen Corona Test nehme ich gerne in Anspruch, um dann anschliessend eine tolle und entspannende Woche auf See zu erleben.

Info: dieser Bericht zur Reise mit der Costa Deliziosa vom 27. September bis 29. September 2020 entstand in Zusammenarbeit mit Costa Kreuzfahrten. Die Berichterstattung erfolgt komplett neutral und sachlich. Die Kooperation mit Costa Kreuzfahrten beeinflusste die Berichterstattung in keiner Hinsicht.

Weitere Informationen zum Gesundheitsprotokoll von Costa Kreuzfahrten findet ihr hier.