Welche Kreuzfahrt-Reedereien sind wieder am Start?
Die Corona Pandemie hat die Kreuzfahrtbranche dazu gezwungen, weltweite Aktivitäten für teilweise unbestimmte Zeit auszusetzen. Nach einer über sechs monatigen Betriebspause fahren diverse Hochseereedereien wieder den Betrieb hoch. Der asiatische und europäische Markt sind die ersten, die wieder Kreuzfahrtschiffe mit Gästen fahren lassen. Lies hier, welche Kreuzfahrtschiffe wieder unterwegs sind.
AIDA Cruises
Nach mehreren Terminverschiebungen steht nun der Star der ersten Kreuzfahrt fest: am 17. Oktober 2020 geht die AIDAblu ab/bis Civitavecchia, Italien auf einwöchigen Kreuzfahrten Rund um Italien. Zielhäfen sind dabei La Spezia, Neapel, Palermo oder Catania. Zwei Wochen später sollen dann AIDAperla und AIDAmar auf den Kanarischen Inseln folgen. Die Kreuzfahrten starten ab dem 1. November 2020 mit AIDAmar resp. Am 7. November 2020 mit AIDAperla. Inselparadiese wie Madeira, Fuerteventura, Lanzarote, Gran Canaria oder Teneriffa stehen auf dem Programm.
Weiter plant AIDA die Wiederaufnahme der Mittelmeertouren mit AIDAstella ab dem 12. Dezember 2020 ab/bis Mallorca. AIDAprima soll dann ab dem 11. Dezember 2020 die Orient Kreuzfahrten ab/bis Dubai wieder aufnehmen.
Auf allen Routen plant AIDA Cruises geführte Landgänge. Wer individuell Ausflüge plant, ist fehl am Platz. Die Destinationen können nur mit durch von AIDA Cruises vermittelten Landausflügen besucht werden. So kann das Hygiene- und Schutzkonzept auch an Land garantiert werden.
Diese Routen sind zwar bestätigt, hängen aber vom weiteren Verlauf der Pandemie und den Entscheiden der Behörden ab. Zudem ist es aktuell weltweit sehr schwierig, länderübergreifend Kreuzfahrten anzubieten.
TUI Cruises
Die deutsche Premium Alles Inklusive Reederei mit Sitz in Hamburg hat sich während der Pandemie bewährt. Bereits am 24. Juli 2020 ging TUI Cruises mit der Mein Schiff 2 als erste internationale Kreuzfahrtreederei mit einem neuen Hygiene- und Gesundheitsprotokoll an den Start – und das mit Erfolg. Die sogenannten Blauen Reisen führten nach Norwegen, Schweden oder Finnland. Jedoch ohne Landgänge.
Nun hat TUI Cruises bestätigt, die Mein Schiff 1 weiterhin bis Januar ab Kiel mit Routen in der Ostsee fahren zu lassen. Es sind nach wie vor keine Landgänge geplant. Das Konzept «Blaue Reisen» wird somit in Nordeuropa weiterhin Bestand des Winterprogramms von TUI Cruises bleiben.
Weiter wird die Mein Schiff 2 neu den Winter ab/bis Gran Canaria verbringen. Hier sollen Inseln wie Lanzarote, Fuerteventura, Teneriffa oder La Palma angefahren werden. Madeira wird nicht ins Routenprogramm aufgenommen, da es zu Portugal gehört und das Land sehr wahrscheinlich weiterhin auf der Risikoliste diverser europäischer Länder bleiben wird.
Die Mein Schiff 6 wird bis Mitte November 2020 weiterhin die Routen ab Heraklion, Kreta zu den Häfen Piräus (Athen) und Korfu bedienen. Die Orient Routen ab Dezember 2020 auf der Mein Schiff 6 bleiben weiterhin bestätigt. TUI Cruises plant somit den Orient noch diesen Winter anzusteuern.
Die Kreuzfahrten mit TUI Cruises in Griechenland und auf den Kanarischen Inseln werden mit geführten Landgängen angeboten. Individuell kann und darf die jeweilige Destination aufgrund des neuen Schutzkonzeptes und der Behörden nicht erkundet werden.
Über weitere Schiffe hat TUI Cruises Stand 14. Oktober 2020 nicht informiert. Es bleibt somit abzuwarten, ob überhaupt noch weitere Schiffe der Flotte den Betrieb noch vor Ende Jahr aufnehmen werden.
Hapag Lloyd Cruises
Eine weitere Deutsche Reederei, die den Neustart ab Ende Juli 2020 mit Erfolg gemeistert hat, ist Hapag Lloyd Cruises. Mit der MS Europa, MS Europa 2 und HANSEATICinspiration ging es den Sommer über auf Kreuzfahrten in Richtung Norwegen und die Ostsee. Ebenfalls wurden Expeditionen mit Zielen in der Nord- und Ostsee angeboten. Sylt, das Wattenmeer oder Dänemark waren hier fester Bestandteil der Routen.
Nun geht Hapag Lloyd langsam in die Wintersaison und fährt mit der MS Europa 2 zu den Kanarischen Inseln. Auf den 7 bis 14 Nächte Kreuzfahrten werden Ziele wie Madeira, Teneriffa, La Palma, La Gomera, Lanzarote oder Lissabon angefahren.
Mit der HANSEATICinspiration geht es diesen Winter in den hohen Norden. Expeditionskreuzfahrten Richtung Russland, Baltikum oder Finnland sind geplant. Die Kreuzfahrten dauern 9 bis 14 Nächte und starten ab deutschen Häfen.
Geführte Landgänge sind auf beiden Routen geplant, sei das mit eigenen Zodiacs bei der HANSEATICinspiration oder geführten Landgängen auf der MS Europa 2. Verlässt ein Gast das Schiff auf eigene Faust, dem wird die Einschiffung und die Weiterfahrt verweigert. Dies ist im neuen Hygiene- und Gesundheitsprotokoll der Reederei festgehalten.
MSC Kreuzfahrten
Mit der MSC Grandiosa hat MSC Kreuzfahrten den Neustart am 16. August 2020 in Genua eingeläutet. Die Routen ab/bis Genua beinhalten Häfen wie Civitavecchia (Rom), Neapel, Palermo und La Valletta auf Malta. Seit nun mehreren Wochen betreibt MSC die neue Route mit der Grandiosa und wird auch bis Ende Jahr fester Bestandteil des Programms bleiben. Ab dem 19. Oktober folgt schliesslich die MSC Magnifica, deren Neustart schon mehrmals verschoben wurde. Die Routen der Magnifica beinhalten die Häfen Livorno, Civitavecchia (Rom), Messina, La Valletta, Katakolon und Piräus (Athen).
Auf beiden Routen bietet MSC Kreuzfahrten Landgänge an, jedoch nur in geführter Form. So kann die Bubble beibehalten werden und die Gäste können unter dem neuen Schutzkonzept die Destination erkunden.
Das restliche Winterprogramm ist bis Stand Heute, 14. Oktober 2020 bestätigt. Jedoch geht man davon aus, dass MSC auch hier noch Anpassungen vornehmen muss, denn die gesamte Flotte ist weltweit verteilt. Beispiel: ab 1. November sollte die MSC Poesia aus Genua aus die Kanarischen Inseln ansteuern. Das Schiff befindet sich aber immer noch in Südamerika und wird wohl auch dort den Winter verbringen.
Costa Kreuzfahrten
Eine weitere Reederei, die den Neustart in Europa mit Bravur gemeistert hat, ist Costa Kreuzfahrten. Mit der Costa Deliziosa ging es am 6. September 2020 ab/bis Triest mit anfangs nur italienischen Gästen los. Die Route beinhaltete Häfen wie Bari, Brindisi, Catania oder Syracusa. Seit dem 27. September 2020 empfängt Costa Kreuzfahrten auch Gäste aus dem Schengen Raum. Nun fährt die Deliziosa aber Kreuzfahrten in Richtung Kreta, Athen und Katakolon.
Weitere Schiffe, die den Betrieb aufgenommen haben, sind die Costa Diadema und die Costa Smeralda. Die beiden Schiffe fahren Routen ab Savona resp. Genua zu den schönsten Destinationen Italiens. Häfen wie Cagliari, La Spezia, Civitavecchia, Neapel oder Messina sind dabei fester Bestandteil des neuen Kreuzfahrtprogramms von Costa Kreuzfahrten. Anmerkung: die Costa Diadema ist bis zum 28. Oktober vom französischen Reiseveranstalter TMR für Franzosen gechartert.
Im weiteren Verlauf des Jahres sollte dann noch die Costa Firenze ab dem 27. Dezember 2020 zur Flotte stossen. Für den Asiatischen Markt gebaut, verbringt sie aber nun ihre Zeit bis Ende 2021 im Westlichen Mittelmeer. Die Kreuzfahrten ab/bis Genua führen die Gäste nach Marseille, Barcelona, Valenica, Neapel und La Spezia.
Auf allen Routen bietet Costa Kreuzfahrten Landgänge an, jedoch nur in geführter Form. So kann die Bubble beibehalten werden und die Gäste können unter dem neuen Schutzkonzept die Destination erkunden.
PONANT / Paul Gaugin
Eine etwas luxuriösere Reederei, PONANT, meisterte den Neustart bereits ab anfangs Juli mit diversen neuen Routen um Frankreich. So ging es über den Sommer in Richtung Bretagne, Korsika, Cote d’Azur oder in die Biskaya. Die Gäste kamen mehrheitlich aus Frankreich.
Nun plant PONANT für den kommenden Winter 2020/21 die Wiederaufnahme der Seychellen Routen mit der Le Bougainville und der Le Jacques Cartier. Den Orient und Oman soll die Le Jacques Cartier bis Ende Januar 2021 fahren und die Le Champlain das karibische Paradies Rund um die Kleinen Antillen ansteuern.
Die ebenfalls zur PONANT gehörende Paul Gaugin ist seit dem 29. August 2020 wieder offiziell am Start. Die Routen ab/bis Papeete führen nach Französisch-Polynesien und in den südlichen Pazifik.
Ich persönlich bin der Überzeugung, dass PONANT den Neustart in Überseegebieten ebenfalls mit Erfolg feiern wird, da die Reederei enge Zusammenarbeiten und Partnerschaften mit weltweiten Behörden pflegt.
Dream Cruise Line
Grünes Licht in Asien hat auch die zur Genting Group gehörende Dream Cruise Line erhalten. Mit der World Dream geht es ab/bis Singapur auf Kurzreisen ohne Landgänge. Es sind lediglich Seetage geplant, ähnlich dem Konzept von TUI Cruises mit den Blauen Reisen. Die Nachfrage war so gross, dass Dream Cruise Line innerhalb weniger Stunden über 6000 Buchung getätigt hat.
Aber bereits in Taiwan ist Dream Cruise Line seit längerem wieder unterwegs. Mit der Explorer Dream absolviert das Schiff diverse 4 bis 5 Näche Kreuzfahrten Rund um Taiwan und das mit Erfolg: auch hier wurde bis heute kein Zwischenfall gemeldet.
Sea Dream Cruise Line
Und zu guter Letzt: die Sea Dream I und II waren die ersten Yachten, die seit Mitte Juni 2020 wieder am Start sind. Mit nur norwegischen Gästen gingen die beiden Schiffe auf Norwegen Kreuzfahrten. Angehalten wurde dort, wo es die Behörden zuliessen. Daher wurde ein festes Routing nie festgelegt.
Nun plant die Reederei den Einsatz ihrer beiden Schiffe in der Karibik, genauer gesagt auf den kleinen Antillen. Ein umfassendes Gesundheitsprotokoll, eigene Flugzeuge und mehrmaliges Testing sollen die Reisen in der Karibik ermöglichen. Ob dies klappt oder nicht, werden wir in den kommenden Wochen erfahren.
Zu den Schutzkonzepten
Information: alle Angaben sind ohne Gewähr und stützen sich auf den Zeitpunkt als der Blogpost verfasst wurde (14. Oktober 2020). Änderungen der Routen, Schiffe, Hygiene- und Gesundheitsprotokolle der Reedereien sind unter Vorbehalt. Wir übernehmen keine Haftung über Links Dritter.